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Am 18. Juni erinnert Schwarzenbach an der Saale an einen seiner bedeutendsten Söhne: den Schriftsteller und Drehbuchautor Theodor Schübel. Geboren im Jahr 1925 in Schwarzenbach, entwickelte er schon früh eine Leidenschaft für Sprache und Theater. Erste Bühnenerfahrungen sammelte er als Statist an der Münchener Staatsoper, seine ersten eigenen Stücke entstanden während der Kriegsgefangenschaft – der Beginn eines beeindruckenden schriftstellerischen Lebenswerks.

Ende der 1950er Jahre begann Schübel zunächst fürs Theater zu schreiben. 1957 gelang ihm mit dem Schauspiel „Der Kürassier Sebastian und sein Sohn“ der Durchbruch. 1960 wechselte er als Dramaturg zum Fernsehen und machte sich mit einer Vielzahl von Fernsehspielen einen Namen. Ab 1963 lebte er als freier Autor wieder in seiner Heimatregion und verfasste zahlreiche erfolgreiche Theaterstücke, Fernsehspiele und Drehbücher – unter anderem auch für die Tatort-Reihe. In den 1980er Jahren wandte er sich verstärkt dem Roman zu und veröffentlichte psychologisch tiefgehende Werke zu politischen und zeitgeschichtlichen Themen. Besonders hervorzuheben sind die Romane „Damals im August“ und „Vom Ufer der Saale“, in denen er sich mit bewegten Jahren deutscher Geschichte auseinandersetzte.

Sein Schaffen war vielseitig und geprägt von großem Fleiß und literarischem Feingefühl. Von Spionagegeschichten über historische Dramen bis hin zu Kinderstücken für die Luisenburg-Festspiele reichte das Spektrum seiner Arbeit. Zu seinen bekanntesten Werken zählt das Fernsehspiel „Die Grenze“ aus dem Jahr 1981.

Für seine Verdienste erhielt Theodor Schübel zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den DAG-Fernsehpreis in Gold, den Jakob-Kaiser-Preis sowie den Kulturpreis des Fichtelgebirgsvereins. 1997 wurde ihm die Ehrenbürgerwürde der Stadt Schwarzenbach verliehen.

Nach seinem Tod im Januar 2012 wurde Theodor Schübel in seiner Heimatstadt beigesetzt. Seine Tochter übergab der Stadt eine umfangreiche Sammlung aus seinem Nachlass: Manuskripte, Korrespondenzen, persönliche Aufzeichnungen – ein unschätzbarer Schatz für das kulturelle Gedächtnis Schwarzenbachs. Zum 100. Geburtstag wird so nicht nur das Leben eines großen Künstlers gewürdigt, sondern auch das literarische Erbe gefeiert, das er seiner Heimat hinterlassen hat.

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