Liebe Schwarzenbacherinnen und Schwarzenbacher,
das Jahr 2025 markiert nicht nur das Ende eines weiteren Jahres, sondern zugleich das Ende der aktuellen Kommunalwahlperiode sowie meine letzte Weihnachtszeit im Amt des Bürgermeisters von Schwarzenbach an der Saale nach fast zwölf Jahren. Gerne möchte ich diese Gelegenheit nutzen, einige Gedanken zu dieser Zeit mit Ihnen zu teilen.
Zwei Wahlperioden – sehr unterschiedliche Zeiten
Die beiden letzten Kommunalwahlperioden hätten unterschiedlicher kaum verlaufen können. Rückblickend lassen sich meine ersten fast sechs Jahre als Bürgermeister – von Mai 2014 bis zum Jahresanfang 2020 – als kommunalpolitisch vergleichsweise erwartbare Jahre beschreiben. Dennoch gab es auch in dieser Zeit besondere Herausforderungen, etwa die geplante Elektrifizierung der Bahnstrecke Hof–Marktredwitz mit den komplexen Themen rund um vier Brücken oder dem anfangs fehlenden Lärmschutz.
Hinzu kam die erste Flüchtlingswelle in den Jahren 2015/2016. Mit großem Engagement konnten diese Aufgaben gut bewältigt werden, teils mit erfreulichen und unerwarteten Ergebnissen. Diese Jahre waren geprägt von wirtschaftlichem Wachstum, einer Stärkung des Selbstbewusstseins unserer Stadt sowie einem herausragenden ehrenamtlichen Engagement. Der Zusammenhalt in der Bürgerschaft war – und ist – beispielhaft.
Herausforderungen seit 2020
Ganz anders stellten sich die Rahmenbedingungen ab dem Jahr 2020 dar. Die Corona-Pandemie prägte das gesellschaftliche Leben in bislang unbekannter Weise: Schulschließungen, ständig wechselnde rechtliche Vorgaben und erhebliche Einschränkungen für das Miteinander bestimmten den Alltag. Vieles davon ist heute glücklicherweise in den Hintergrund gerückt.
Kaum klang diese Krise ab, traf uns der völkerrechtswidrige Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Erneut stellte die Aufnahme von Flüchtlingen eine große Herausforderung dar, die dank des Engagements vieler Schwarzenbacherinnen und Schwarzenbacher gut gemeistert werden konnte. Die Auswirkungen der Energiekrise beschäftigen uns bis heute. Noch vor wenigen Jahren war ungewiss, ob Heizungen in der Weihnachtszeit betrieben werden könnten. Die stark gestiegenen Energiepreise trafen insbesondere die Wirtschaft – mit spürbaren Folgen auch für unsere Stadt und die Region.
Zusammenhalt als Stärke
Zusätzlich mussten wir uns mit neuen Sicherheits- und Gefährdungslagen auseinandersetzen. Nach Jahrzehnten relativer Ruhe wurde wieder ein Krisenstab im Rathaus eingerichtet, und auch die Durchführung von Festen und Veranstaltungen stellte neue Anforderungen an die Sicherheit.
Gerade in diesen Zeiten zeigte sich jedoch die besondere Stärke unserer Stadt: der Zusammenhalt. Ob durch Feuerwehren, Wasserwacht oder viele engagierte Bürgerinnen und Bürger – etwa bei Corona-Testungen und Impfungen – das gemeinschaftliche Handeln war beeindruckend.
Bei der jüngsten Flüchtlingswelle, insbesondere im Zusammenhang mit der Planung des Camps in der Lohbachstraße, traten auch gesellschaftliche Spannungen zutage. Durch umsichtiges Vorgehen konnten viele Befürchtungen jedoch ausgeräumt werden. Der Zusammenhalt zwischen Menschen, Vereinen und Institutionen ist in Schwarzenbach nach wie vor in hervorragender Weise gegeben – ein Umstand, um den uns viele Nachbarstädte beneiden.
Positive Entwicklungen und Zukunftsperspektiven
Als besonders positives Beispiel möchte ich die Entwicklung der Stegmühle hervorheben. Die Stadt erwarb das Grundstück mit Mühlenhaus und Bauernhof und traf – angepasst an die jeweilige Situation – verantwortungsvolle Entscheidungen. Das sanierte Mühlengebäude ist heute ein echtes Prunkstück im Malerwinkel.
Die Gestaltung des Außenbereichs, die Verbesserung der Durchgängigkeit der Saale sowie Maßnahmen zum Hochwasserschutz wurden in hervorragender Zusammenarbeit mit dem Wasserwirtschaftsamt Hof, der Bürgerschaft, dem Stadtrat und der Verwaltung umgesetzt. Ziel ist die Entwicklung eines Wasserspielplatzes, idealerweise mit Unterstützung der Städtebauförderung. Besonders erfreulich ist, dass bereits zahlreiche Spender ihre Unterstützung zugesagt haben. Als besonderes Weihnachtsgeschenk konnte zudem vor wenigen Tagen der Förderpreis der vbw-Stiftung für den Bau eines Wasserrades an der historischen Stegmühle entgegengenommen werden.
Ein weiteres starkes Zeichen für die positive Entwicklung unserer Stadt und ihrer Ortsteile ist die Verleihung der Goldmedaille im Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ an die Hallersteinerinnen und Hallersteiner.
Dank und Weihnachtswünsche
Mein herzlicher Dank gilt allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich mit großem ehrenamtlichem Engagement für das Leben in unserer Stadt einsetzen. Ebenso danke ich den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung für ihre Arbeit und ihren Einsatz für Schwarzenbach an der Saale.
Zum Abschluss wünsche ich Ihnen allen ein frohes, besinnliches und gesegnetes Weihnachtsfest, einen guten Start ins neue Jahr sowie ein friedliches, gesundes und gesegnetes Jahr 2026.
